Ephesos
15 04 2011die Ausgrabungen unter österreichischer Leitung in Ephesus sind beeindruckend. Photos muss ich wegen der schlechten Verbindung aber noch schuldig bleiben.
Kategorien : Allgemein, Türkei
die Ausgrabungen unter österreichischer Leitung in Ephesus sind beeindruckend. Photos muss ich wegen der schlechten Verbindung aber noch schuldig bleiben.
der Vormittag ging heute mit der Suche nach einer Werkstatt für die Wartung meiner Maschine drauf. Ohne Erfolg. Der Nachmittag war verregnet und kalt, darum habe ich mich im Zelt verkrochen und ein wenig gelesen. Aus Langeweile habe ich den Punkt „Daheim“ in mein Navi eingegeben. Es sind nur 1665km Luftlinie, der Landweg konnte nicht berechnet werden.
Alles in allem habe ich gerade ein kleines Tief. Aber eine Konserve Heimluft, eine halbe Tafel Schokolade und ordentlich schlafen hilft immer.
Morgen werde ich mir die Ausgrabungen um Ephesus ansehen und villeicht bereits ein erstes mal im Meer schwimmen gehen.
nachdem ich die gestrigen Fehlschläge ausgebessert hatte und endlich ordentliche Bilder habe…
…und nun auch das Geheimnis der Entstehung der Terrassen kenne…
…habe ich mich wieder in Erwartung eines wunderbar ereignislosen Tages ins warme Wasser gelegt und aus reiner Langeweile ein wenig rumgeknipst.
Das Problem waren weniger die CO2 Bläschen, die sich innerhalb von Sekunden an jeder Oberfläche bilden (man meint man schwimmt in einem Mineralwasserglas) und so die Optik trüben, sondern dieser Giftzwerg:
Der will dort seine Bilder verkaufen und war darum relativ ungut, als ich einem Russen meine Cam in die Hand gedrückt habe, damit dieser mit seiner CF Karte seine Freundin knipsen kann.
Um diesem Treiben Einhalt zu gebieten beschwert er sich beim Bademeister…
Dieser funkt den Manager an, welcher mir in Begleitung von zwei Sicherheitsleuten die Cam abnimmt und die Bilder aus dem Bad mit der Begründung löscht, dass ich dafür keine Genehmigung habe. Als ich nach dem Antrag für die Genehmigung und seinem Ausweis frage, wird er ungehalten. Er legt mir irgend ein dreiseitiges Formular des Kulturministeriums vor. Die genaue Bezeichnung des Ministeriums kenne ich von den Schildern bei der Ausgrabung.
Das und den Betrag von 900YTL konnte ich entziffern, der Rest war mir unverständlich, da türkisch.
Ich halte das zwar immer noch für einen Bluff, es war mir aber dann irgendwann zu blöd, da ich die Daten ja mit der Datenrettung wiederherstellen konnte. Ich musste nur für den Rest des Tages die zweite Speicherkarte verwenden, um die gelöschten Daten nicht zu gefährden.
Bin gespannt wie lange es dauert, bis jeder PC Benutzer verstanden hat, das Löschen von Daten nicht ausreicht…
Am Abend habe ich eine weitere heiße Quelle besucht. Auf Feldwegen und im Ort fahre ich meist ohne Helm, darum zeugt meine Idee eine Streife nach dem Weg zu fragen von großer Dummheit. Gott sei Dank beließ der Polizist es bei einer mündlichen Verwarnung und 5YTL.
Die dortigen Kinder fanden mein Motorrad dafür umso spannender.
Jetzt wird noch schnell gegessen und dann ab ins Bett.
ach ja, in der Türkei empfiehlt sich die Verwendung schutzgetrennter Geräte, da Erde meist nicht vorhanden ist:
Endlich habe ich Pamukkale erreicht. Ausspannen, die Ausgrabungen besichtigen und mich in warmem Wasser auflösen.
leider hat mich der automatische Belichtungsmesser der Camera ein wenig in Stich gelassen, da er mit den Kalkterassen wohl ein wenig überfordert war. Egal, morgen ist auch noch ein Tag.
Wie immer ist auch hier bereits der Weg ein Erlebnis:
welche Bereiche gerade mit Wasser versorgt werden ist geregelt. Leider unterscheiden sich auch hier die englische und die türkische Webseite, sowie der aus gehängte Wochenplan deutlich. Darum stand ich vor fast trockenen Becken. Morgen soll es aber besser sein.
Irgendwie sehe ich gerade, dass Die Zeiten im Blog und vom Spot nicht zusammenpassen. Egal, der Spot stimmt. Mir ist is jetzt aber zu blöd da irgendwas rumzupfuschen.
schon allein der Weg nach Bergama war wieder eine besonders schöne Strecke:
Zu Mittag hat mich der Besitzer einer kleinen Bäckerei eingeladen. Ich habe keine Ahnung was ich Gutes gegessen habe, aber dafür war es reichlich und umsonst.
Den Rest des Tages habe ich mit der Besichtigung Bergamas verbracht
Zu Mittag hat mich der Besitzer einer kleinen Bäckerei eingeladen.
Die Nacht verbrachte ich in Bergama vor dem Haus des dortigen Teppichgroßhändlers. Dieser unterhält einen eigenen gratis Campingplatz, um den Touristen das Handwerk näher bringen zu können. Die eigentlich interessante Führung durch die Schauwerkstatt und die anschließende Produktpräsentation habe ich leider ohne Teppichkauf hinter mich bringen müssen, da ein solcher auf den nächsten 15000km nur eine Belastung gewesen wäre.
sollte aber jemand Interesse an einem Teppich haben, ich habe die Visitenkarte und werde jede Anfrage gerne weiterleiten 😉
Da mich derzeit nur das Unterschlagen der Wechselspesen von einem Benzinpreis über zwei Euro trennt, versuche ich Schnellstrassen und hohes Tempo zu vermeiden.
Eine Ural ist einfach weder sparsam noch schnell.
Dafür fügen sich Sand und Schlamm bei eingelegter Hinterachssperre ihrem Schicksal und weichen aus.
Von Troja war ich ein wenig enttäuscht, tröstete mich aber am darauf folgenden Tag mit wunderschönen Bergstrassen und Schlammpisten.
habe gestern nur rund 100km geschafft, bevor mich starker Regen aus meinem Sattel gespült hat. Jetzt habe ich mich 2 Tage in einem ordentlichen Hotel einquartiert, um meine Sachen zu trocknen, ausgiebig zu Baden und einfach zwei Tage im Bett zu verbringen.
Mein Visum für Syrien ist immer noch ein offener Punkt, ich werde es noch direkt an der Grenze versuchen und wenn das nicht reicht meinen Pass an die syrische Botschaft in Wien senden.
Da ich die Öffnungszeiten der Syrischen Botschaft verschlafen habe, habe ich meinen Tag im Rahmi Koç Museum verbracht. In Erwartung eines technischen Museums wurde ich von einem Sammelsurium unterschiedlichster Richtungen überrascht.
Von Auto über historische Schiffe, Kanonen, Dampfmaschinen, selbstspielende Instrumente, einem Planetarium, Druckereimaschinen und Atatürk Devotionalien findet sich alles.
Dieses Auto wurde für einen Werbefilm gebaut und basiert auf einem in der Türkei gebauten Sondermodell:
Nicht nur Chinesen kopieren, hier wurde ein Willys Jeep geguttenbergt:
Selbstspielende Instrumente:
Historische Werkstätten:
Historische Seekarten:
Flieger und Triebwerke:
Und natürlich der eingangs erwähnte Bademantel, des omnipräsenten und hoch verehrten Atatürks:
Alles in allem ein wunderbares Museum, dem ausführlicher Hinweistafeln oder englischsprachiges Personal gut täten.
Heute habe ich mein Empfehlungsschreiben für das syrische Visum bekommen und den danach verbleibenden kläglichen Rest des Tages am Basar verbracht. Leider musste ich feststellen, dass es kaum noch echtes Handwerk sondern meist nur noch von chinesischen Kinderhänden geschaffene Massenware gibt.
Doch durch konsequente Suche und ausgiebiges Verlaufen konnt ich doch noch etwas traditionelles Handwerk finden.
Ein kleiner Tipp am Rande: wenn ein Schuhputzer vor euch seine Bürste verliert, ihr ihn darauf aufmerksam macht und euch dann anbietet euch die Schuhe gratis zu putzen, dann erwartet er trotzem Geld für seinen kranken Sohn, seine blinde Tochter oder seine Mutter im Krankenhaus.
Ich bin Gott sei dank nicht darauf hereingefallen, sondern habe nur eine Touristin bei dem verzweifelten Versuch beobachtet aus der Sache möglichst billig wieder raus zu kommen.
Die nächsten zwei Bürsten habe ich liegen lassen, denn es hat nie mehr als 10 Schritte gebraucht, bis er die Bürste selbst aufhob 🙂